Drei Engel für Ragnar

Es begab sich, dass in der burgeigenen Schänke „Zum wilden Robert“ ein grosses Gelage zum überstandenen harten Winter gefeiert werden sollte.

Alle Gefährten waren gekommen – einzig der Waldläufer Ragnar konnte nicht erscheinen. Die Folgen eines Kampfes mit einem wilden Eber tief unten im Sumpfkrauttal machten ihm noch schwer zu schaffen – zwar siegreich dennoch leider schwer verletzt am Kopfe schleppte er sich zurück in seine kleine Hütte

So lag er nun einsam in seiner Hütte im großen Wald, weit ab vom Geschehen und war sich sicher er würde verhungern.

Doch er wusste ja nicht, dass sich unterdessen unsere drei Heldinnen Sheris(große Kriegerin), DiRuuda (stets auf der Suche nach der Wahrheit) und Ludmilla (polnische Austauschmagt – schlechtes Deutsch, aber Herz an rechtem Fleck) bereit machten, dem Waldläufer entgegen aller Warnungen vor den Schrecken der Wildnis mit lebenswichtigem Essen zu versorgen.

Nachdem sie noch kurz von Frater Mossus und seinem Adlatus Martinus ein paar Segenswünsche für den Weg erhalten hatten stiegen sie auf ihre Pferde und machten sich auf die abenteuerliche Reise.

Und was war das wahrlich eine beschwerlicher Ritt... sie mussten gegen Drachen kämpfen und bösartige rote Bullen stellten sich vor allem Ludmilla in den Weg. Tiefe Schluchten und hohe Berge waren zu überwinden. Nur knapp entkamen sie einer Horde hungriger Orks.

Schließlich erreichten sie den großen unheimlichen Zauberwald, in dessen Tiefen sich die Heimstatt von Ragnar Svenson befand. Was sie jedoch nicht ahnen konnten, vor Urzeiten war der Wald verhext worden – alle Fremden drohten sich darin heillos zu verlaufen.

So irrten die tapferen Heldinnen auf verschlungenen Pfaden, vermeinten hinter jeder Biegung die Hütte zu erkennen, was sich jedoch immer wieder als Trugschluss erwies. Am unheimlichsten empfanden sie jedoch, dass sie sich stets beobachtet fühlten – unheimliche Augen blitzten über ihren Köpfen in den Ästen oder hinter Baumstümpfen hervor.

„Wen sucht ihr?“ plötzlich stand da wie aus dem Nichts ein Elf unergründlchen Alters mit klugen und gütigen Augen vor ihnen. Völlig erschöpft und verzweifelt berichteten sie ihm, nach wem sie suchten.
Wie es das Schicksal wollte, war es der Vater des verunglückten Waldläufers, der sie auch sogleich auf den richtigen Weg führte.

Kurze Zeit darauf ereichten sie auch schon die Hütte und groß war Ragnars Erstaunen, als er die Türe öffnete. Schon nahe dem Hungertot glaubte er zunächst nicht an sein Glück. Erst als er die kostbaren Speisen in den Händen hielt, wurde ihm bewusst – alles ist gut!

Trotz aller Freude des Gefährten hatten die Heldinnen einen beschwerlichen Heimweg und verabschiedeten sich alsbald.

Zurück in den heiligen Hallen der Schänke wurden sie mit lautem Getöse willkommen geheißen. Die Musikanten spielten auf und das Fest wurde zum unvergesslichen Ereignis für alle

Generationen über Generationen sollten noch in kalten Winternächten von der großen Tat der drei tapferen Frauen bereichten –
Die Sage von den DREI ENGELN FÜR RAGNAR ward geboren...